
„Veganuary“ Vegan leben – was wäre, wenn es eigentlich ganz einfach ist?
"Als mein Sohn vor gut einem Jahr von der Schule nach Hause kam und mir eröffnete, dass er ab sofort kein Fleisch mehr essen möchte, hielt ich das zunächst für eine Spinnerei. Eine Idee, die er schon morgen wieder vergessen hat. Doch geirrt, er blieb dabei. Die Eindrücke auf seinem Schulweg am örtlichen Schlachter vorbei, waren einfach zu erdrückend. Kurzum haben wir als Familie beschlossen, ab der darauffolgenden Woche für einen Monat ohne Fleisch zu leben. Zugegeben: Ich war skeptisch. Aber nicht lange nachgedacht oder vorbereitet, nur kurz die Ökokiste angepasst und los. Das Fazit: Ich war überrascht, wie einfach das geht. Das Fleisch haben wir in dieser Zeit überhaupt nicht vermisst. Denn schnell kamen ganz neue Gerichte auf den Speiseplan, indische und arabische Küche, viel mit Linsen, etc. Gemeinsam Neues ausprobieren machte sogar großen Spaß. Und weil es so einfach war, sind wir auch nach einem Jahr immer noch dabei."
Nun steht der Veganuary vor der Tür! Veganuary ist eine internationale Organisation, die Menschen weltweit dazu ermutigt, im Januar sowie den Rest des Jahres eine rein pflanzliche Ernährung auszuprobieren. Als Ökokistlerin weiß ich: Der Verzicht auf tierische Produkte würde nicht nur zu mehr Tierwohl führen, sondern viele Probleme auf einmal lösen. Denn die Produktion tierischer Lebensmittel wie Fleisch, Milch und Eier erzeugt tatsächlich mehr klimaschädliche Treibhausgase als der gesamte globale Verkehr. Da die Agrarflächen für den Futtermittelanbau in den Industrienationen längst nicht ausreichen, wird vor allem die Eiweißpflanze Soja in Lateinamerika angebaut und dann über den gesamten Globus transportiert. Im schlimmsten Fall weicht für diese Plantagen am Ende Regenwald. Und das Getreide, das an Tiere verfüttert wird, steht nicht mehr für die direkte Nahrungsmittelproduktion zur Verfügung. In Deutschland verfüttern wir heute mehr als die Hälfte unserer Ernte an Tiere.
Kann eine nachhaltige Lebensmittelproduktion den Klimawandel bremsen?
Global betrachtet macht die Landwirtschaft etwa ein Viertel der Treibhausgasemissionen aus. Davon wiederum entfallen rund zwei Drittel auf die Landwirtschaft, die entweder Futtermittel herstellt oder Tiere für Milch-, Käse- oder Fleischprodukte hält. Insgesamt sind das rund 16 Prozent der gesamten globalen Emissionen. In Deutschland ist die Landwirtschaft für rund 7,3 Prozent der Emissionen verantwortlich. Ich denke, um die eigene Einflussnahme einschätzen zu können, müssen die Lebensmittelhersteller insgesamt noch viel transparenter werden. Die Organisation Eaternity will genau dies erreichen: Transparenz schaffen. Weltweit unterstützt sie deshalb handelnde Organisationen bei der Berechnung des exakten Umweltfußabdrucks ihrer Lebensmittel. Eaternity stellt klar: Kein Fortschritt im Transportsektor und keine Energiewende können den Klimawandel so grundlegend verlangsamen wie eine bewusste Lebensmittelauswahl und eine nachhaltige Lebensmittelproduktion. Würden alle Deutschen dreimal pro Woche klimafreundlich essen, käme laut Eaternity die erzielte Klimawirkung dem Wegfall von 3.700.000 Autos gleich!
Das ist für mich Antrieb genug, nach veganen Alternativen zu schauen. Als Familie verbrauchen wir viel Milch. Die gängigsten Alternativen sind hier Soja-, Mandel- oder auch Hafermilch. Alle erzeugen im Vergleich zur Kuhmilch deutlich weniger Treibhausgase, verursachen weniger Gewässerbelastung und benötigen auch weniger Fläche in der Herstellung. Positiv hervorzuheben ist dabei in seiner Umweltbilanz vor allem der Haferdrink. Das Getreide kann lokal in Deutschland angebaut werden, so dass Transportemissionen, die z. B. bei der Verwendung von Soja entstehen, entfallen. Darüber hinaus spart der Haferdrink in seiner Herstellung im Vergleich zu anderen Milchalternativen wie Soja- oder Mandelmilch große Mengen an Wasser. Wir sind Burger- und Grillfans und wollen ehrlicherweise nicht nur Paprika und Mais auf den Grill schmeißen. Zum Glück gibt es hier viele vegane Alternativen. Anstelle von Rindfleisch eignen sich z.B. Linsenpatties für die Zubereitung von echt leckeren veganen Burgern. Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen oder auch Kichererbsen sind rundsätzlich, durch ihren hohen Eiweißgehalt, ein guter Fleischersatz. Auch hier lohnt sich ein Blick in die Umweltbilanz: Laut Berechnungen zum CO2-Fußabdruck werden bei der Produktion von Linsen im Vergleich zu Rindfleisch zwanzigmal weniger Klimagase freigesetzt.
Gründe genug für immer mehr Menschen, sich für eine vegane Ernährung zu entscheiden. Allein in Deutschland leben Schätzungen zur Folge 1,5 Millionen Veganerinnen und Veganer und die Tendenz ist steigend. Als Ökokiste haben wir viele vegane Kund:innen und bieten deshalb ein breites Sortiment an veganen Lebensmittel-, sowie Wasch-, Putz- und Kosmetikartikel (alles 100% Bio) für einen täglichen Einkauf.